Horseman4Jesus e.V.
 
Beziehung mit Leidenschaft

Am Anfang war das Leid…

Zu Beginn der 1960er Jahre wurde ich als uneheliches Kind auf dem Lande geboren. Als „Bastard“ durfte ich nicht auf den Hof in dem meine Mutter als Tochter lebte, da dies mit dem religiösen Verständnis der Familie nicht vereinbar war. Also ging es ins Kinderheim. Nach drei Jahren durfte ich auf den Hof einer verheirateten älteren Schwester meiner Mutter. Einige Jahre später heiratete meine Mutter, nahm mich zu sich und ich bekam eine Schwester. Ich wuchs als „Rebell“ gegen Alles auf, lernte das Gefühl von Liebe, Geborgensein und Hinwendung nur gelegentlich kennen. Erst mit 14 Jahren erfuhr ich durch Zufall von meiner unehelichen Geburt, den Namen meines leiblichen Vaters kenne ich bis heute nicht. Mit 23 Jahren erfuhren meine Schwester und ich, dass wir väterlicherseits noch eine Schwester haben – natürlich nicht von unseren Eltern. Da insbesondere meine Mutter zu jeder Zeit großen Wert auf ihren christlichen Glauben legte, erfuhr ich in frühen Jahren die „Erz-konservative religiöse Grunderziehung“ jener Zeit, die Religion für mich zu einem „roten Tuch“ werden ließ, weil ich sie als unehrlich, nicht authentisch und nur vordergründig erlebte. Probleme mit meinem Vater, in der Schule, mit Autoritäten allgemein und eine gescheiterte Ehe, bildeten die traurigen Stationen meiner ersten Lebenshälfte. Einen liebevollen Gott kannte ich zu der damaligen Zeit nicht und suchte ihn daher auch nicht. 

…doch GOTT errettet!!

Dann lernte ich meine heutige Frau kennen, mit der ich seit 1988 glücklich verheiratet bin. Wir lebten zunächst wie viele Ehepaare, die zwar kirchlich getraut aber ohne besonderen Bezug „zur Kirche“ lediglich zu Weihnachten und evtl. Ostern ein Gotteshaus von innen sahen. Die zur Trauung erhaltene Bibel hatte ihren festen Stammplatz im Bücherregal, den sie nie verließ. Das erste Kind ließ uns überglücklich zur Familie werden, zur Geburt des zweiten Kindes zogen wir in ein nahes Neubaugebiet. Im Nebenhaus wohnte eine Familie mit vier Kindern, ohne Fernseher und in spürbarer Liebe und Eintracht miteinander. Sie waren irgendwie anders als wir. Als unser zweites Kind mit ca. ½ Jahr für die nächsten sechs Monate nur schrie und selten schlief, waren unsere Nerven am Ende und unsere Verzweiflung groß, da medizinische Ursachen ausgeschlossen waren. Ich konnte schlafen, wenn die ältere Tochter schlief, meine Frau in den wenigen Stunden der Ruhe der jüngeren Tochter. Ich „durfte“ zwischen durch zur Arbeit, meine Frau war weitestgehend nur zu Hause.

An einem Tag, ich war mit der älteren Tochter weg, setzte meine Frau sich in den Garten und ließ ihren Tränen und ihrer Verzweiflung freien Lauf. Da ergab sich ein sehr einfühlsames Gespräch mit dem Nachbarn, der sie fragte, „ob sie denn schon Mal zu GOTT gebetet und IHN um Hilfe ersucht hätte“. Nach dem Gespräch folgte sie der Empfehlung und betete zu dem GOTT, den wir beide bis dahin noch nicht erkannt hatten. Ab diesem Abend schlief unsere jüngere Tochter durch und meine Frau erkannte das „Wunder“ und begab sich auf die Suche nach GOTT. Erst später erfuhren wir, dass unser Nachbar Ältester einer evangelischen Freikirche ist und an diesem Abend in seinem Hauskreis ebenfalls für uns und unsere Situation gebetet wurde. 

ER zeigt neue Wege…

Kurze Zeit später bekehrte meine Frau sich in der Gemeinde unseres Nachbarn und sie besuchte mit den Kindern regelmäßig die Gottesdienste und Gemeinschaften. Ich konnte das „Wunder“ zwar nicht leugnen, blieb aber auf Grund meiner Kindheitserfahrungen skeptisch. Da ich in meinem Polizeiberuf auch überwiegend die „Schattenseiten“ der Menschen kennen lernte, unterdrückte ich zunächst ein in mir aufkommendes Interesse an diesem GOTT. Obwohl ich immer öfters mit in die Gottesdienste ging, meine Frau inzwischen getauft wurde, sollte es noch acht Jahre dauern, bis auch ich den Weg zu JESUS CHRISTUS, als meinem persönlichen HERRN und RETTER fand. Im Jahr 2000 verspürten wir den Wunsch aufs Land zu ziehen und dort mit JESUS einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Wie GOTT uns schon beim ersten Mal in die Neubausiedlung geführt hatte, so führte er uns bei der Suche nach einem Bauplatz in ein 40 km entferntes ländliches Städtchen, in dem sich auch unsere Kinder ein zukünftiges Leben vorstellen konnten. Wir fanden ein ruhiges Grundstück, das einem freundlichen Bauunternehmer gehörte, der uns gerne bei der Verwirklichung unseres Traumhauses helfen wollte. Doch dann sprang unser Käufer für das Reihenhaus ab und die Verträge für den Neubau waren schon geschlossen. Ich war verzweifelt und hatte das Gefühl, meine Familie um eines neuen Hauses Willen ins Unglück gestürzt zu haben. Unüberwindbare Probleme und Sorgen raubten mir den Schlaf und schließlich betete ich in meiner Verzweiflung zu GOTT um Hilfe und einen Ausweg. Die kam diesmal aber nicht sofort und so wurden aus einer Gebetsnacht mehrere. Meine Gebete wurden immer intensiver und verzweifelter, aber auch vertrauter und persönlicher. Nach einem Monat „schenkte“ uns GOTT einen neuen Käufer, der nahezu den Kaufpreis zahlte, den wir für den Bau des neuen Hauses unbedingt brauchten. JUHU, wieder gerettet – preist den HERRN! In den nächsten Wochen ergaben sich noch weitere Hürden, die den Bau des Hauses immer wieder in Frage stellten. Nun geriet ich aber nicht mehr in Panik, sondern suchte vertrauensvoll im Gebet die Hilfe und Wegweisung bei meinem GOTT. Auch die größten Hindernisse wurden wundersam ausgeräumt und ich wusste, dass GOTTES unerschöpfliche Kraft und Macht hier am Werke ist.

Nach dem Umzug gingen wir als Familie regelmäßig in eine nahegelegene evangelische Freikirche. Ich war auf dem Weg, hatte aber mein „Damaskus-Erlebnis“ noch nicht gehabt, das sollte aber bald folgen.

Völlig unvorhergesehen lud uns 2001 der Pastor Manfred Priebe, der damals meine Frau getauft hatte, zu einem Gottesdienst in einer anderen Gemeinde ein, wo er sich nach einer Eingebung als Gastprediger eingeladen hatte. Er war sehr evangelistisch ausgerichtet und hatte ein besonderes Augenmerk auf Polizisten und Feuerwehrleute, da diese aus seiner Sicht „den Anfeindungen des Teufels besonders ausgesetzt sind“. Schon beim Betreten der Kirche spürte ich, dass heute ein besonderer Sonntag war. Die doppelflügelige Kirchentür öffnete sich vor mir und ich verspürte ein nie dagewesenes Gefühl in GOTTES direkte Gegenwart zu treten. Der Pastor hielt eine feurige evangelistische Predigt und forderte abschließend dazu auf, nach vorne zu kommen um sein Leben an JESUS CHRISTUS zu übergeben. Mit hochrotem Kopf und sichtlich angesprochen stand ich in der Bank, konnte oder wollte den Weg nach vorne aber nicht finden. Ich war wie gelähmt und traute mich nicht. Meine „leuchtende Erscheinung“ war unserem befreundeten Pastor -Gott sei Dank- nicht entgangen. Nach dem Gottesdienst kam er zu mir aber ich konnte mich immer noch nicht überwinden. Nach einer unruhigen Nacht und Gesprächen mit meiner Frau Ines, riefen wir ihn am nächsten Vormittag an und er besuchte uns mit seiner Frau am gleichen Abend. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an den Gottesdienst und den folgenden Abend denke!!!! Wir haben geredet, gemeinsam gebetet, Tränen vergossen und abschließend habe ich, vor ihm kniend und seine warme Hand auf meinem Kopfe spürend, mein Leben an JESUS übergeben und ihn als meinen HERRN und RETTER in mein Leben eingeladen. 

…und befähigt dich…

Im Jahre 2002 wurde ich getauft. Es folgten der Besuch einer Bibelschule und eine Evangelisationsausbildung. Ich fühlte mich von GOTT getragen und eine mächtige Kraft wirkte in mir. Der Knoten war geplatzt und der Weg frei für SEINE Aufträge die noch kommen sollten. Zu Beginn 2005 gründeten meine Frau und ich einen Hauskreis, zum Jahresende einen zweiten. GOTT ermutigte und befähigte uns zu immer neuen Diensten, in denen wir unsere Gaben und Talente einbringen durften. 

…für SEINE Aufträge.

Im März 2006 sprach GOTT durch Pastor Horst Stricker auf einem Seminar ganz konkret zu mir. Es ging um das Thema Gemeinde/Gemeindebau. Der Vers 19 aus Jesaja 43, “Siehe, ich will etwas Neues machen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr es denn nicht“ rührte mich an wie Nichts zuvor und ließ mich nicht mehr zur Ruhe kommen. Wollte GOTT, dass Ines und ich eine freikirchliche Gemeinde gründen sollten??? Wir waren uns nicht sicher und beteten um eine Bestätigung unseres Eindrucks. Diese kam bei einem Gottesdienstbesuch in den Niederlanden einer Euregio-Gemeinde. Der niederländische Pastor erklärte, dass er in der vergangenen Nacht zum ersten Mal „auf Deutsch“ geträumt habe. Ihm sei aufgetragen worden, einem heutigen Gottesdienstbesucher zu sagen: „Worauf wartest du noch, fang an!!“ WOW, deutlicher kann eine Antwort nicht ausfallen!!! Bei der folgenden Gemeindegründung zum Jahresende stellte GOTT uns noch zwei Ehepaare an die Seite, die schon viele Jahre im Glauben gereift waren. Auch wenn GOTT uns nach sechs Jahren in eine andere Gemeinde führte um dort mit unseren Gaben zu helfen und zu dienen, existiert die Gemeinde noch heute. 

Das weltliche Leben…

Nach meiner Bekehrung bekam ich eine völlig neue Sichtweise für GOTTES Schöpfung, der Natur und den Tieren. Zunächst wurde die Familie um zwei Windhunde erweitert, später kamen noch zwei Pferde hinzu, mit denen wir die neue „Familienleidenschaft Reiten“ praktisch ausleben durften. Pferde sind noch heute -nach unserem Glauben an JESUS- unsere zweitgrößte Leidenschaft. Vom klassischen Reiten sind wir Jahre später zum Westernreiten gekommen und GOTT schenkte uns 2011 die große Gnade mit unseren inzwischen fünf Pferden, zwei Hunden und drei Katzen auf einer Ranch leben zu dürfen. Hier leben wir alle als eine Herde unter GOTTES Schutz zusammen, in gegenseitiger Liebe, Akzeptanz und Respekt. Das wundervolle sanftmütige Wesen der Pferde, führt mir immer wieder die Gnade und Langmütigkeit unseres HERRN vor Augen. Bei unseren mehrstündigen Ausritten durch Wälder und Wiesen dürfen wir uns an GOTTES Schöpfung erfreuen und manchmal klingt Lobpreis wie ein leises Säuseln des Windes durch den Wald. 

… ist auch für Christen kein Ponyhof.

Während der ganzen Jahre hat GOTT uns nicht nur unendlich viele Segnungen zu Teil werden lassen, sondern uns auch durch als belastend empfundene Ereignisse geschliffen, geführt und reifen lassen. Ein Kind erkrankte während der Zeit der Gemeindegründung an Borderline, berufliche Misserfolge und Frustrationen kamen dazu. 2013 erlitt ich bei einem simplen Sturz auf Schnee einen Oberschenkelhalsbruch. Trotz drei großer Operationen in fünf Jahren leide ich immer noch unter den Folgen. Ich danke GOTT jedoch unendlich, dass ich mit dem aktuellen Implantat noch reiten kann. 2017 platzten meiner Frau zwei Adern im Hirn. Ich erinnere mich noch genau an das aufgeregte und sorgenvolle Gefühl als ich hinter dem mit Blaulicht fahrenden Rettungswagen herfuhr. Es wurde aber deutlich von einem Gefühl des Vertrauens in GOTTES souveränes Handeln überlagert. Über die Freisprecheinrichtung habe ich mehrere Geschwister angerufen und um ein unterstützendes Gebet ersucht. Es hat mir unendlich viel Frieden in dieser Situation gegeben zu wissen, dass nun in mehreren Gemeinden eine Gebetskette initiiert wird und viele Menschen für meine geliebte Frau beten werden. Und wieder schenkte GOTT Gnade und Heilung. Ohne OP konnte meine Frau das Krankenhaus nach zwei Wochen verlassen. Nach einer Reha und viel eigenem Training merkt man ihr heute fast nichts mehr an. 

Es gäbe noch viele Geschichten von GOTTES reichem Wirken in meinem Leben zu erzählen. Heute erkenne ich, dass er mich schon seit meiner Geburt bewahrt hat und seinen Plan mit mir kontinuierlich verfolgte. Dazu gehören auch einige, von mir selbst gewählte/verschuldete Umwege. Ich sehe mein Leben als ein Zeugnis für Psalm 43,20

Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR“ (LÜ)

Diese Erkenntnis gibt mir Ruhe, Vertrauen und Gelassenheit Dinge zu ertragen, auch wenn meine Ungeduld was anderes möchte! 

Liebe Grüße und GOTTES Segen 

Stephan Wensing 

 
 
 
 
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